Die sportliche Talfahrt des VfB Linz in der Fußball-Rheinlandliga hält weiter an. Auch gegen den Konkurrenten im Abstiegskampf, den FSV Salmrohr, kassierte der VfB erneut eine Niederlage und musste sich am Ende auf dem Kaiserberg mit 0:3 (0:1) geschlagen geben. Damit sind die Linzer seit vier Spielen ohne Punkt und Tor und rutschen auf den fünftletzten Platz in der Tabelle ab, nur noch vier Punkte vom ersten direkten Abstiegsplatz entfernt.

Die ebenfalls abstiegsbedrohten Gäste aus Salmrohr hatten ihre Panne schon vor dem Spiel. Aufgrund eines Reifendefekts auf der Autobahn kamen sie deutlich verspätet in Linz an. So pfiff der gute Schiedsrichter Hamid Rostamzada aus Mayen dieses Abstiegsduell 15 Minuten später an.

Es schien in den ersten 40 Minuten auch so, als wären die Gäste aus dem Salmtal noch nicht richtig angekommen. So hatten sie nach drei Minuten schon viel Glück, als Eray Kizilkan nur die Latte traf. Damit sind die Höhepunkte in der ersten Halbzeit schon zu 50 Prozent aufgezählt. Linz schaffte es trotz mehr Ballbesitz nicht, die Nadelstiche zu setzen. Spätestens am FSV-Strafraum war Schluss mit der VfB-Herrlichkeit.

Wesentlich effektiver gestaltete der FSV die ersten 45 Minuten. Mit der ersten Annäherung an das Linzer Tor gelang den Salmrohrern die 1:0-Führung. Zunächst konnte VfB-Torhüter Jan Lück einen strammen Schuss von Lucas Abend noch glänzend abwehren, doch Giancarlo Pinna beförderte im Nachsetzen den Ball per Kopf über die Torlinie. Die Gäste lagen zur Halbzeit mit 1:0 vorn. „Wir haben keine Eins-zu-Eins-Situationen gewonnen. So kannst du auch keine Tore schießen“, sah VfB-Trainer Paul Becker vor dem Wechsel zwar eine deutlich verbesserte Defensivarbeit seiner Elf, doch nach vorn nur ein laues Lüftchen.

Daran sollte sich nach Wiederbeginn auch nichts ändern. Becker versuchte mit den Einwechslungen von Mario Seitz, Michael Fiebiger und Manuel Rott, den Druck nach vorn zu erhöhen. Doch daraus wurde nichts. Von der Körpersprache her präsentierten sich die Linzer wie Absteiger. Aus dem Mittelfeld kam nichts mehr. Die beiden sonstigen VfB-Antreiber Eric und Yannik Becker kamen zu keinem Zeitpunkt mehr ins Spiel.

Anders dagegen die Gäste. Mit einer tollen Einzelleistung und einem schönen Heber über Lück sorgte Pinna nach 65 Minuten für die Vorentscheidung zum 0:2. Die Linzer fanden kein Mittel, sich gegen die Niederlage zu wehren. Für den unrühmlichen Höhepunkt aus Sicht der Gastgeber sorgte Shaban Almeida (79.) mit dem dritten Tor für die Gäste gegen nun eine völlig überforderte Linzer Abwehr.

„Im Moment bin ich sprachlos. Die zweite Halbzeit war einfach grottenschlecht“, wirkte Becker sichtlich geschockt. „Aber wir müssen weitermachen.“ Derweil freuten sich die Gäste über die drei Punkte. „Die erste Halbzeit war nicht nach meinem Geschmack. Doch im zweiten Abschnitt haben wir nichts zugelassen und hatten selbst einige gute Chancen. Der Sieg war enorm wichtig und geht in Ordnung“, analysierte FSV-Coach Lars Schäfer, der den Fußballfans im Kreis Neuwied aus seiner Engerser Zeit noch gut in Erinnerung ist.

VfB Linz: Lück – Aslan, Dillmann, Joch, Kyrion – Eric Becker, Yannick Becker – Lemke (46. Seitz), Kizilkan, Moritz Rott (63. Fiebiger) – Tolaj (63. Manuel Rott).

FSV Salmrohr: Popescu – Giwer, Düpre, Dingels, Kieren – Abend, Bernard, Lames, Pinna (79. Gelbe) – Almeida (82. Einnicke), Toppmöller (68. Reuter).

Schiedsrichter: Hamid Rostamzada (Mayen).

Zuschauer: 120.

Tore: 0:1, 0:2 Giancarlo Pinna (41., 65.), 0:3 Shaban Almeida (79.).

Quelle: Rhein-Zeitung