Das Derby am Tag der Deutschen Einheit zwischen dem VfB Linz und dem SV Windhagen hielt was es im Vorfeld versprach. Vier Tore, zwei Platzverweise und am Ende ein schiedlich, friedliches 2:2 (1:2) Unentschieden bekamen die Zuschauer auf dem Kaiserberg geboten.

Erste Hälfte mit zwei Gesichtern

VfB Linz - SV Windhagen
Vor der Partie durften sich die Verantwortlichen über die große Resonanz freuen. 250 Fußballfans hatte das Derby an dem Tag ins Kaiserbergstadion gelockt. Mit dem von der Änderungsschneider Kalach gespendeten Spielball ging es um 15:30 Uhr pünktlich los.

Die Heimelf übernahm vom Anpfiff weg das Kommando. Mit frühem Pressing setzte die Becker-Elf die Gäste unter Druck und erspielte sich ein klares Übergewicht. Die Elf von Trainer Jürgen Hülder konnte kaum für Entlastung sorgen. Folgerichtig ging die Kaiserbergelf in der 21. Minute in Führung. Eric Beckers Schuss aus 20 Metern wurde noch leicht abgefälscht und schlug unhaltbar im rechten Winkel ein. Doch wer jetzt dachte, der VfB würde so weiter machen sah sich getäuscht. Denn völlig überraschend gelang Windhagen nur zwei Minuten später der Ausgleich. Christopher Alt bediente Johannes Rahn, der zum 1:1 (23.) traf. Danach verlor die Mannschaft von Trainer Paul Becker den Faden. Windhagen agierte nun mutiger und Linz war sichtlich geschockt.

Nach einer halben Stunde gelang Christopher Alt per Kopf der Führungstreffer für die Gäste. Dieser wurde durch einen Abwehrfehler begünstigt, als Linz den Ball nicht geklärt bekam. Danach hätten sowohl Alt, als auch Johannes Rahn die Führung ausbauen können, doch VfB-Keeper Lothar Hilkes hielt seine Farben im Spiel und klärte gleich mehrfach bravourös. So ging es für beide Teams mit der knappen Gästeführung in die Halbzeitpause.

Platzverweis als Knackpunkt

Nach dem Wechsel war zunächst wieder der Tabellenletzte tonangebend. Wieder musste Hilkes sein Können aufbieten, diesmal gegen Adrian Glos und Pierre Mohr. Der VfB fand nach wie vor nicht ins Spiel zurück. Dies änderte sich erst in der 57. Minute, als der Linzer Kapitän Benedikt Joch nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen wurde und Paul Becker daraufhin Manuel Rott und Oliver Focke einwechselte. Focke gelang auch gleich mit seinem ersten Ballkontakt der Ausgleich für die Kaiserbergelf – 2:2 (60.).

Jetzt war es wieder ein komplett anderes Spiel. Der VfB drängte zu zehnt die Gäste in die eigene Hälfte und suchte die Entscheidung. Diese wäre Oliver Focke in der 72. Minute fast spektakulär gelungen, doch sein Fallrückzieher fand nicht den Weg ins Windhagener Tor. Focke war von der gegnerischen Abwehr nicht in den Griff zu bekommen. Als ständiger Unruheherd war er jetzt an fast jeder gefährlichen Situation beteiligt. Zehn Minuten vor Schluss bot sich Eray Kizilkan die Möglichkeit zum Siegtreffer, doch auch diese Chance konnte nicht genutzt werden. In einer hektischen Schlussphase wurde in der 88. Minute der Windhagener Gökhan Akcakoca wegen groben Foulspiels des Feldes verwiesen. Doch am Ergebnis sollte sich bis zum Abpfiff nichts mehr ändern.

Am Samstag nach Andernach

Das 2:2 war aufgrund des unterschiedlichen Spielverlaufes gerecht. Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten, denn beide Teams boten leidenschaftlichen Fußball. Der VfB Linz bleibt durch das Unentschieden mit 17 Punkten Tabellensiebter und muss kommenden Samstag zur SG Andernach reisen. Anstoß auf dem Kunstrasenplatz ist um 17:30 Uhr.

Spielstatistik

VfB Linz: Hilkes – Kastert, Dillmann (46. Weber), Joch, Kyrion – Moritz Rott (59. Focke), Eric Becker, Yannik Becker, Friese – Kizilkan, Fiebiger (59. Manuel Rott).

SV Windhagen: Kosiolek – Mohr, Blumenthal, Walbröl, Ferreira-Böcker – Christopher Alt (65. Baftija), Berghoff (77. Traut), Akcakoca, Jannik Levent Pehlivan, Glos – Rahn.

Schiedsrichter: Jan Ulmer (Schuld).

Zuschauer: 250.

Tore: 1:0 Eric Becker (21.), 1:1 Johannes Rahn (23.), 1:2 Christopher Alt (30.), 2:2 Oliver Focke (60.).

Besonderheiten: Gelb-Rote Karte gegen den Linzer Benedikt Joch wegen wiederholten Foulspiels (57.), Rote Karte gegen Windhagens Gökhan Akcakoca wegen groben Foulspiels (88.).

Fotos: CREATIV / Heinz-Werner Lamberz