Dank eines Last-Minute-Tores durch Manuel Rott konnte der VfB Linz in der Fußball-Rheinlandliga eine Niederlage verhindern. Er trennte sich im Rheinderby mit 1:1 (0:1) vom Nachbarn TuS Oberwinter.

Gegen den Tabellenvorletzten aus Oberwinter waren die Gastgeber als Favorit in die Partie gegangen, doch die begann so ganz anders als erwartet. Die Gäste legten gleich mächtig los und erzielten bereits in der achten Minute durch Tim Palm den frühen Führungstreffer. Die Gastgeber fanden nicht so recht in die Partie. Zwar verhinderte der Pfosten des TuS-Gehäuses den prompten Ausgleich durch Oliver Focke (11.), aber ein Spielfluss wollte nicht aufkommen.

Anders war das bei den TuS-Akteuren, die engagiert zu Werke gingen und durch schnellen und cleveren Fußball zu überzeugen wussten. Jedoch zeigte sich dann auch, warum sich Oberwinter im Tabellenkeller befindet, denn vor dem gegnerischen Tor präsentierten sich die Spieler von Gästetrainer Tomas Lopez einfach zu harmlos. Sie machten zu wenig aus ihren guten Aktionen im Spielaufbau. In der 27. Minute hatte Maurice Lefevre das 2:0 für Oberwinter auf dem Fuß, doch sein Schuss verfehlte das Tor von VfB-Torwart Lothar Hilkes knapp.

In der Pause reagierte der Linzer Trainer Paul Becker auf das nicht zufriedenstellende Spiel seiner Mannschaft und brachte mit Yannic Becker und Mario Seitz frischen Wind auf den Kunstrasen. Letzterer sorgte gleich für Aufregung im Gästestrafraum, zielte jedoch zu ungenau (49.). Focke tat es ihm gleich (54.), doch immerhin war nun etwas Leben in der Linzer Offensive. „Den Schuh muss ich mir als Trainer anziehen, ich habe vor dem Spiel zu viel gewechselt und daher sind wir nicht in Tritt gekommen“, erklärte Becker die schwache erste Hälfte seines Teams.

Oberwinter wollte den Dreier nicht kampflos wieder abgeben und drängte nach der ersten LinzerAngriffsphase auf den zweiten Treffer. In der 64. Minute jubelte der mitgereiste Anhang von der anderen Rheinseite schon, doch Schiedsrichter Henning Reif erkannte einen Treffer von Mirco Koll aufgrund einer Abseitsstellung des Torschützen nicht an. Auch der Pfosten meinte es nicht gut mit den Gästen, denn der Ball sprang nach einem Pfostentreffer von Ebrima Manneh nicht über die Torlinie, sondern zurück ins Feld und in die Arme von Hilkes (78.). Als alle schon auf den Schlusspfiff warteten, fasste sich Manuel Rott auf der linken Seite ein Herz und zog Richtung langes Eck ab – und der Ball segelte unhaltbar für TuS-Keeper Benjamin Kauert zum 1:1-Ausgleich ins Netz (90. + 3).

„Uns fehlt einfach das Quäntchen Glück, das Linz heute definitiv hatte. Aber ich bin mit dem Auftritt meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben nun immerhin einen Punkt mehr als nach dem ersten Spieltag der Hinrunde. Darauf lässt sich aufbauen“, zeigte sich Lopez zufrieden. Paul Becker hingegen war mehr als erleichtert: „Das ist definitiv glücklich, wenn man mit dem Schlusspfiff ein solches Tor erzielt, wir sind mit dem Punkt mehr als zufrieden. Zum Ziel 30 Punkte bis zur Winterpause fehlen uns nun noch drei, die werden wir uns noch irgendwo erkämpfen.“

VfB Linz: Hilkes – Moritz Rott, Dillmann (46. Yannik Becker), Böcking, Aslan – Schmitz (46. Seitz), Eric Becker, Weber, Focke, Kyrion (60. Kizilkan) – Manuel Rott.

TuS Oberwinter: Kauert – Klein, Münch, Koll, Groß – Ebersbach, Jaber, Nuhn, Lefevre (81. Thünker) – Palm (76. Beya-Kafunda), Manneh (89. Dira).

Schiedsrichter: Henning Reif (Sankt Sebastian).

Zuschauer: 120.

Tore: 0:1 Tim Palm (8.), 1:1 Manuel Rott (90. + 3).

Quelle: Rhein-Zeitung

Fotos: CREATIV / Heinz-Werner Lamberz