Nach der heftigen 5:2 Niederlage am 17. Oktober beim Tabellenführer SV Hundsangen hatte der VfB Linz zwei Wochen Zeit, sich zu sammeln und vorzubereiten auf das Auswärtsspiel bei der SG HWW Emmerichenhain. Denn das für den 24. Oktober angesetzte Heimspiel gegen die TuS Niederahr musste wegen eines Coronafalls beim Gegner ausfallen. Wer nun darauf gehofft hatte, die Kaiserbergelf würde sich erholt und mit neuem Elan präsentieren, der wurde arg enttäuscht. Denn in Niederroßbach folgte die nächste verdiente Niederlage. 

Seit dem 26. September kein Sieg mehr

Mit 3:2 unterlag die Elf von Trainer Behar Prenku einem Gegner, der von Beginn an mächtig Dampf machte und die Linzer Elf zunächst stark unter Druck setzte. Reihenweise Fehlpässe im Aufbauspiel und mangelhaftes Zweikampfverhalten waren die Ursache für einen 0:3 Rückstand nach 27 Spielminuten. Zu diesem Zeitpunkt mussten die mitgereisten Linzer Anhänger mit einer regelrechten Packung rechnen.

Kampf erst nach 30 Minuten angenommen

Doch wenn man der erneuten Niederlage etwas Gutes abgewinnen will, dann, dass die Kaiserbergelf sich nicht abschlachten ließ und den Kampf dann doch nach 30 Minuten annahm. Durch eine feine Einzelleistung von Manuel Rott in der 33. Minute, der sich am rechten Flügel mit einem Dribbling durchsetzte und aus spitzem Winkel verwandelte, verkürzte Linz auf 1:3. Fünf Minuten später war es dann erneut Manuel Rott, der mit einem harten Schuss den gegnerischen Keeper in Verlegenheit brachte. Dieser konnte den Ball nur abklatschen lassen, Manuel Simons war zur Stelle und schob zum 2:3 ein.

Freund und Feind rieben sich erstaunt die Augen. Nach einer aus Sicht der Heimmannschaft klar überlegenen ersten Halbzeit, stand es „nur“ 3:2. Linz versuchte in der zweiten Halbzeit den Ausgleich zu erzielen. Doch das sollte nicht mehr gelingen. Die klarste Gelegenheit hatte in der 78. Minute Dijan Ramovic, doch einen feinen Querpass von Moritz Rott konnte er freistehend vor dem gegnerischen Tor aus 14 Metern nicht verwerten. In der Nachspielzeit kam dann noch Hektik auf und Torhüter Jan Lück kassierte in der letzten Spielminute einen unnötigen Platzverweis. Obwohl Lück schon in der ersten Halbzeit Gelb bekommen hatte, beschwerte er sich so intensiv beim Schiedsrichter, dass der ihm die gelb-rote Karte zeigen musste.

Nervosität statt Souveränität

Alles zusammen genommen war die Niederlage des VfB Linz mehr als verdient. Zwar konnte man in der zweiten Hälfte das Spiel noch ausgeglichen gestalten, aber die erste halbe Stunde hat das Linzer Team fast abgeschenkt. Nichts war zu sehen von den spielerischen Möglichkeiten, die die Kaiserbergelf noch in den ersten Saisonspielen gezeigt hatte. In vielen Aktionen fehlte die Ruhe am Ball, technische Fehler schlichen sich ein, Nervosität kam auf und die Kampfbereitschaft des Gegners schmeckte der Prenku-Elf schon gar nicht. 

Nach zwölf Spieltagen findet sich der VfB mit 17 Punkte auf Platz 8 der Bezirksliga-Tabelle wieder. Bei einem ausstehenden Nachholspiel gegen die TuS Niederahr sind das 10 Punkte Rückstand auf Tabellenführer SV Hundsangen. Folgt man den zu Saisonbeginn geäußerten Ansprüchen, oben mitspielen zu wollen, ist das klar zu wenig. Jetzt kommt es darauf an, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt.

Schon im Pokal am Mittwochabend um 20:00 Uhr gegen Rheinlandligist SG Hochwald Zerf hat sie Gelegenheit, dies zu tun. Am Sonntag, den 7. November, folgt um 15:30 Uhr das nächste Ligaspiel gegen den aktuellen Tabellenfünften SG Ahrbach. 

Für den VfB Linz spielten:
Tor: Jan Lück
Abwehr: Moritz Rott, Yannick Dillmann, Finn Schlebach, Yannic Böcking (73. Marco Jelinic)
Mittelfeld: Yannik Becker, Linus Tücke, Dijan Romovic (86. Guido Lemke), Leonor Tolaj (55. Endrit Baftija, 85. Jardel Miezi)
Angriff: Manuel Rott, Manuel Simons

Besondere Vorkommnisse:
Gelb-rote Karte gegen Jan Lück (90. + 2)