Der VfB Linz gewinnt das Duell der Absteiger deutlich und hat am Sonntagnachmittag gegen den Ex-Rheinlandligisten Spvgg EGC Wirges mit 7:2 (2:1) gewonnen. In einer kurzweiligen Partie bekamen die Zuschauer bei strömendem Regen neun Tore, einen Elfmeter und einen Platzverweis zu sehen.
Kaiserbergelf direk hellwach und bissig
Auf die Frage, wie die junge Mannschaft ihre erste Saisonniederlage wegstecken würde, gaben die Jungs schnell die passende Antwort. Von Beginn an spürten die Zuschauer den Willen zur Wiedergutmachung. Die Kaiserbergelf war direkt hellwach und bissig in den Zweikämpfen. Einer dieser Zweikämpfe führte nach 10 Minuten zu einem Elfmeter für den VfB. Michael Fiebiger wurde beim Eindringen in den Strafraum von zwei Gegenspielern in die Zange genommen. Dabei wertete Schiedsrichterin Christina Hehn vermutlich den Stoß von hinten, denn unten spielte der Verteidiger klar den Ball. Dem Gefoulten war es egal, Fiebiger trat selber an und verlud den Wirgeser Keeper zum 1:0 (11.). Danach blieb der VfB am Drücker und hätte in der 22. Minute durch Manuel Rott erhöhen können. Nach einem Abspielfehler in der Wirgeser Defensive lief Manuel allein auf das Gästetor zu, doch sein Abschluss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Vier Minuten später war er dann Vorbereiter der nächsten Großchance, als er von rechts mit seiner Hereingabe Michael Fiebiger bediente. Dieser nahm den Ball am Elfmeterpunkt an, ließ seinen Gegenspieler mit einer Drehung aussteigen und schloss zentral mit links ab. Der etwas zu unplatziert geschossene Ball traf das Abwehrbein eines Wirgeser Spielers und flog von dort ins Toraus. Doch kurz vor der Halbzeit machten es die Linzer schließlich besser. Eine Ecke der Gäste wurde abgefangen, Manuel Simons machte sich über links auf den Weg, um dann im richtigen Moment den mitgelaufenen Manuel Rott zu bedienen. Dieser vollendete den Konter mit einem präzisen Flachschuss in lange Ecke – 2:0 (44.). Doch leider ging es mit dem Vorsprung nicht in die Kabine. In der Nachspielzeit gelang Wirges der Anschlusstreffer, als ein Stellungsfehler in der Linzer Defensive dazu führte, dass David Roehrig an den Ball kam und vor Torhüter Badr Yakine eiskalt blieb – 2:1 (45.).
Ausgleich schockt die Kaiserbergelf nicht
Von dem späten Gegentreffer wirkte die Kaiserbergelf nach dem Wechsel keineswegs geschockt und suchte umgehend wieder den Weg nach vorne. Manuel Simons hätte auf 3:1 stellen können doch eine scharfe Hereingabe von rechts geriet immer länger, so dass er den Ball aus spitzem Winkel nur gegen den Pfosten schoss. Fünf Minuten später kamen die Gäste etwas überraschend zum Ausgleich. Über links spielte Wirges sich in den Strafraum und die Hereingabe drückte Mirko Kerch am langen Pfosten über die Linie – 2:2 (57.). Quasi im Gegenzug hatte erneut Simons die Führung auf dem Fuß, doch er zielte etwas zu genau und traf bei seinem Abschluss nur die Latte. Diese besorgte kurz darauf Sturmpartner Fiebiger, der erst eine Ecke herausholte und den Ball im Anschluss am langen Pfosten zum 3:2 (59.) einköpfte. Vier Minuten später durfte dann auch Simons jubeln, als er von Leonor Tolaj wunderbar in Szene gesetzt wurde und den Ball am Torhüter vorbei zum 4:2 (63.) ins Tor schoss. Spätestens jetzt lief bei Wirges nur noch wenig zusammen und die Schuld oft bei den Entscheidungen von Schiedsrichterin Hehn gesucht. Dem VfB war es egal, die Jungs hatten weiter Lust am Tore schießen. Nach einer Ecke wurde der Ball zu kurz abgewehrt. Manuel Rott nahm diesen am Sechzehner herunter und versenkte ihn zum 5:2 (72.) im Gästetor. Danach dezimierten sich die Westerwälder durch eine Gelb-Rote Karte gegen Matthias Wengenroth (77.) nach einem Foul an Fiebiger. Den sechsten Treffer (82.) steuerte erneut Fiebiger bei, der nach einem Doppelpass mit seinem dritten Treffer das halbe Dutzend voll machte. Für den Schlusspunkt sorgte Samet Aslan, als er nach einem Freistoß aus dem anschließenden Gewühl heraus zum 7:2 (88.) traf.
Trainer Behar Prenku war nach dem Schlusspfiff sichtlich zufrieden. Seine Jungs hatten mehr als Wiedergutmachung für die Niederlage in Hundsangen betrieben. Aber das schönste Geschenk hatte ihm Tags zuvor seine Frau gemacht, die eine Tochter zur Welt brachte. Der Verein gratuliert an dieser Stelle noch einmal den Eltern ganz herzlich zur Geburt!
VfB Linz: Yakine – Moritz Rott (82. Dillmann), Schlebach, Böcking, Kyrion – Prenku, Simons (73. Lemke), Tolaj (82. Siljkovic), Aslan – Manuel Rott, Fiebiger
Spvgg EGC Wirges: Kloft – Schwarz, Wengenroth, Bruch (46. Altin), Al-Khaldi – Kerch, Schlich, Klöckner, Severin – Korkmaz (63. Sturm), Roehrig
Schiedsrichterin: Christina Hehn (Kesselheim)
Zuschauer: 70
Tore: 1:0 Michael Fiebiger (10., Foulelfmeter), 2:0 Manuel Rott (44.), 2:1 David Roehrig (45. + 3), 2:2 Mirko Kerch (57.), 3:2 Michael Fiebiger (59.), 4:2 Manuel Simons (63.), 5:2 Manuel Rott (72.), 6:2 Michael Fiebiger (82.), 7:2 Samet Aslan (88.).
Vorkommnisse: Geld-Rote Karte für Matthias Wengenroth (Spvgg EGC Wirges) wegen wiederholten Foulspiels (77.).
Fotos: CREATIV / Heinz-Werner Lamberz
