Das Fußballjahr 2022 endet für den VfB Linz mit einer Niederlage bei der Spielvereinigung EGC Wirges. Am 1. Spieltag der Rückrunde gewann mit der Heimmannschaft die cleverere Mannschaft, die mit ihrer harten und kompromisslosen Zweikampfführung der Kaiserbergelf den Schneid abkaufte. Für das Urteil vieler Zuschauer – nicht nur aus Linz, dass die spielerisch bessere Mannschaft das Spiel verloren hat, kann sich die Elf von Thomas Schuster nichts kaufen. So beendet der VfB das Fußballjahr 2022 auf Platz 6 der Tabelle mit sechs Punkten Rückstand zum Tabellenführer SG Hundsangen / Steinefrenz-Weroth.

Mangelnde Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor

Damit müssen die Aufstiegsziele der Kaiserbergelf noch nicht ad acta gelegt werden. Aber ein Punktgewinn in Wirges hätte die Ausgangslage für die ausstehenden 13 Spiele sicher verbessert. Wie so oft im Jahr 2022 fehlt es dem Linzer Team noch an Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Zwei Chancen von Manuel Rott und Michael Fiebiger in der 25. und 27. Minute konnten nicht genutzt werden. Stattdessen erzielte Wirges „aus dem Nichts“, wie der Linzer Trainer anmerkte, in der 32. Minute die Führung.

Es folgte ein Aufbäumen der Linzer, die vor und nach der Halbzeitpause auf den Ausgleich drängten, allerdings ohne sich ganz klare Chancen erspielen zu können. Verhindert wurde das auch durch die harte bis überharte Gangart der Heimmannschaft, die schon im Mittelfeld versuchte, den Spielfluss des Gegners durch aggressives Einsteigen zu verhindern. Letztendlich ging der Plan auf, Linz verlor seine spielerische Linie, war nur einmal durch einen Lattenschuss von Finn Schlebach wirklich gefährlich und kassierte das 2:0 nach einer Ecke.

„Schiedsrichter war der Begegnung nicht gewachsen“

Danach verflachte das Spiel und „unterhaltsam“ im negativen Sinne war nur noch, wie sehr Schiedsrichter Noah List das Spiel entglitt. An dieser Stelle sei nur auf ein Zitat aus der Berichterstattung der „Rhein-Zeitung“ verwiesen: „Der Schiedsrichter Noah List war der emotionalen Begegnung nicht ansatzweise gewachsen. Er ließ die Akteure zunächst an zu langer Leine agieren und verlor in der zweiten Hälfte bei der wilden Kartenspielerei mit elf Verwarnungen komplett das Maß.“ Die Kaiserbergelf musste sich in die 3. Niederlage fügen.

Nach 15 Spieltagen steht der VfB Linz nun mit der besten Tordifferenz (+ 25), den zweitmeisten selbst erzielten Toren (42) und den zweitwenigsten kassierten Treffern (17) da – allerdings nur auf Platz 6 der Tabelle mit sechs Punkten Rückstand auf Platz 1.

Schuster zieht positives Zwischenfazit

Nach seinem persönlichen Fazit der bisherigen 15 Spiele seiner Mannschaft gefragt, zeigte sich VfB-Trainer Thomas Schuster trotz der 3. Saisonniederlage zufrieden: „Das heutige Spiel ist sinnbildlich für den bisherigen Saisonverlauf zu sehen. Wir haben eine spielerisch starke Mannschaft mit großem Potenzial, aber sie ist eben noch sehr jung. Da kann nicht alles gelingen, da fehlt es noch an Cleverness und da passieren Fehler – nicht viele, aber dann und wann entscheidende. So war es eben heute auch.“ Schuster zeigte sich aber absolut davon überzeugt, dass speziell seine jungen Schützlinge und die Mannschaft als Ganzes aus diesen Fehlern lernt und sich in der Rückrunde noch steigern wird. „Ich bin da absolut optimistisch, dass das Team sich positiv weiter entwickeln wird“, sagte er mit Blick auf das neue Jahr.

Tor: Leon Erbstroh
Abwehr: Moritz Rott (68. Linus Tücke), Yannick Dillmann, Finn Hennerkes, Marco Jelinic
Mittelfeld: John Nürnberg (46. Yannic Böcking), Yannik Becker, Michael Krupp (79. Meris Siljkovic), Fabio Schopp
Angriff: Manuel Rott, Michael Fiebiger

Archivfoto: CREATIV / Heinz-Werner Lamberz