Das haben sich alle Beteiligten bei Fußball-Rheinlandligist VfB Linz anders vorgestellt: Die Mannschaft von Trainer Thomas Schuster war beim 1:5 (0:1) gegen die SG Schneifel chancenlos und geriet am Ende unter die Räder. Die Partie entwickelte sich zu einer einseitigen Angelegenheit, in der die Gäste dem VfB in nahezu allen Belangen überlegen waren – mit einem klaren Ergebnis nach 90 Minuten.
In den ersten 20 Minuten tat sich der VfB Linz schwer, eigene Akzente zu setzen. Die Hausherren fanden kaum Lösungen im Ballbesitz, während Schneifel zumindest einen Tick mehr Struktur ins Spiel brachte – auch wenn echte Torchancen zunächst auf beiden Seiten Mangelware blieben. Die erste nennenswerte Möglichkeit hatte Niklas Klein in der 9. Minute nach einer Ecke, verpasste den Ball jedoch knapp. In der 24. Minute setzte sich Arben Sejdija auf der rechten Seite durch, doch die Abwehr der SG Schneifel konnte die Situation bereinigen.
Reimann für Wielpütz im Linzer Tor
Vier Minuten später dann die große Gelegenheit zur Führung für die Gäste: Ein scharf hereingebrachter Ball segelte durch den Fünfmeterraum, doch Nicolas Görres verpasste am zweiten Pfosten nur knapp. In der 31. Minute war es dann so weit: Yannik Moitzheim staubte nach einem Pfostenschuss ab und ließ Linz-Keeper Ben Reimann, der den erkrankten Tyron Wielpütz vertrat, keine Abwehrchance – die verdiente 1:0-Führung für Schneifel. In der 38. Minute sorgte Philipp Bück erneut für Gefahr, als er nach einem abgefangenen Linzer Angriff das Spielfeld nahezu im Alleingang überbrückte, sein Abschluss aber sichere Beute für Reimann blieb. Kurz vor der Pause hatte erneut David Spruds das 0:2 auf dem Kopf – doch sein Kopfball landete nur an der Oberkante der Latte.
Schneifel zeigt nach Pokalaus eine Reaktion
Die Gäste wirkten von Beginn an wacher, aggressiver in den Zweikämpfen und mit klarem Plan im Spiel nach vorne. „Ich habe ein anderes Gesicht von meiner Mannschaft gefordert nach dem Pokalaus unter der Woche”, sagte SG-Trainer Stephan Simon, der offenbar erhört wurde. Dies zeigten die Gäste aus Schneifel im zweiten Durchgang dann einmal mehr. Nach einer schwachen ersten Hälfte kam der VfB Linz zwar mit mehr Energie aus der Kabine – doch auf dem Platz waren es weiterhin die Gäste aus Schneifel, die das Spiel bestimmten. Die erste Chance der zweiten Hälfte gehörte denn auch den Gästen: In der 55. Minute verzog Udo Backes nach einem Abpraller knapp. Kurz darauf köpfte Yannik Moitzheim nach einer Flanke nur knapp am Linzer Tor vorbei (59.). Nur eine Minute später schlugen die Gäste eiskalt zu: Nach einem haarsträubenden Fehlpass im Aufbauspiel der Linzer schaltete Schneifel schnell um, Yannik Moitzheim nahm aus halbrechter Position Maß und traf mit einem sehenswerten Distanzschuss zum 0:2.
Der Schuss war zwar platziert, aber durchaus haltbar. In der 65. Minute folgte der nächste Nackenschlag für die Linzer. Meris Siljkovic verlor den Ball im Mittelfeld, Backes schaltete erneut blitzschnell, zog in Richtung Tor und legte quer auf Simon Reetz, der mühelos zum 0:3 einschieben konnte. Linz meldete sich erst in der 72. Minute offensiv zu Wort. Der eingewechselte Moritz Rott setzte sich auf der rechten Seite durch und legte auf Marlon Owczarczak ab – doch dessen Abschluss flog deutlich über das Tor. Es war der erste nennenswerte Torschuss der Gastgeber überhaupt.
In der 78. Minute sorgte Schneifel dann für die endgültige Entscheidung: Nach einem Eckball stieg Dans Sprüds am höchsten und köpfte zum 0:4 ein. Kurz darauf machte Philipp Bück in der 87. Minute das halbe Dutzend beinahe voll, als er nach einem Ballgewinn eiskalt zum 0:5 verwandelte. Den Linzer Ehrentreffer erzielte Can Sahlan in der 90. Minute, als er sich im Strafraum durchsetzte und aus kurzer Distanz den 1:5-Endstand markierte. VfB-Trainer Thomas Schuster zeigte sich alles andere als erfreut über die Leistung seiner Mannschaft: „Schneifel hat uns komplett den Schneid abgekauft, sie waren in jedem Zweikampf besser und aggressiver als wir und haben uns abgekocht.”
VfB Linz: Reimann – Klein, A. Siljkovic (70. Owczarczak), Me. Siljkovic, Krupp, Mamuti (65. Kubatta), Stoffels (62. Ma. Rott), Tücke, Juniku, Sejdija (56. Mo. Rott), Schopp (70. Sahlan).
SG Schneifel: Koziol – Bauer (77. Fuchs), Moitzheim (80. Kerner), Görres, Sprüds (83. Hoffmann), Reetz (80. Diehl), Backes, Sprüds, Stolz (76. Lenerz), Zapp, Bück.
Schiedsrichter: Manuel Mück (Koblenz).
Zuschauer: 130.
Tore: 0:1 Moitzheim (31.), 0:2 Moitzheim (61.), 0:3 Reetz (64.), 0:4 Sprüds (78.), 0:5 Bück (86.), 1:5 Sahlan (90.).
Video Highlights der Partie
Fotos der Partie
©Max Jäger / @maxjaeger.media