Vier Tage nach dem dramatischen Pokal-Aus beim Ahrweiler BC stand der VfB Linz erneut vor derselben Aufgabe – diesmal in der Rheinlandliga. Doch die Hoffnung, aus der knappen 2:3-Verlängerungsniederlage im Rheinlandpokal neues Selbstvertrauen zu ziehen, erfüllte sich nicht. Der Tabellenführer aus Ahrweiler präsentierte sich von Beginn an dominant, abgeklärt und torhungrig – Linz dagegen kam nie wirklich ins Spiel und musste sich am Ende klar mit 1:5 geschlagen geben.
Porca überragend
Schon in der Anfangsphase wurde deutlich, dass die Gastgeber nicht gewillt waren, erneut ein allzu knappes Spiel oder gar eine Überraschung zuzulassen. Mit hohem Tempo, direktem Passspiel und konsequentem Pressing setzte der ABC die Linzer Defensive früh unter Druck. Nach 27 Minuten stand es bereits 3:0 – ein klares Zeichen, wer an diesem Tag das Spiel bestimmen würde. Der VfB wirkte verunsichert, leistete sich viele Ballverluste und kam kaum über die Mittellinie hinaus.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer flammte kurz vor der Pause auf: In der 45. Minute gelang Fabio Schopp nach einem schnellen Angriff durch die Mitte der Anschlusstreffer zum 1:3. Doch die Freude währte nur Sekunden. Praktisch im Gegenzug zirkelte Ahrweilers Torjäger Almir Porca einen Freistoß aus rund 25 Metern ins Netz – 4:1 und damit die Vorentscheidung noch vor dem Pausenpfiff. Porca war an diesem Tag in überragender Form und erzielte insgesamt vier der fünf Treffer seiner Mannschaft.
Ahrweiler BC zeigt Klassenunterschied
Nach dem Seitenwechsel versuchte Linz, kompakter zu stehen und das Ergebnis zu stabilisieren, doch der Tabellenführer blieb auch im zweiten Durchgang klar überlegen. Ahrweiler kontrollierte Ball und Gegner, während beim VfB der Mut und die Präzision fehlten. Übertriebene Dribblings, ungenaue Zuspiele und mangelndes Zweikampfverhalten in der Defensive machten es den Hausherren leicht, das Spiel zu dominieren. Das 5:1 fiel folgerichtig nach einer Ecke – sinnbildlich für die klare Überlegenheit des Spitzenreiters.
Zwar ist die personelle Situation beim VfB Linz weiterhin angespannt – Verletzungen mehrerer Stammspieler erschweren die Lage zusätzlich – doch die Leistung in Ahrweiler offenbarte deutlich, dass es mehr braucht als Kampfgeist und Einsatz, um in der Rheinlandliga zu bestehen. Zu fehleranfällig in der Defensive, zu unentschlossen im Umschaltspiel, zu wenig Durchschlagskraft im Angriff – so lassen sich die Defizite des Nachmittags zusammenfassen. Zu allem Überfluss handelte sich Meris Siljkovic, nach einem Foul kurz vor Schluss, noch einen vollkommen unnötigen Platzverweis ein.
Am Ende stand eine ernüchternde Niederlage gegen einen Gegner, der in allen Belangen reifer, schneller und entschlossener auftrat. Der VfB Linz wird sich nun kritisch hinterfragen müssen – und gleichzeitig den Blick nach vorn richten: Bereits am Freitagabend geht es weiter gegen den Tabellenfünften aus Mülheim-Kärlich.
Ahrweiler: Weidner – Schuh Abranches, Wetschorek, Ebersbach (78. Könez), T. Schirmer (66. Reuter) – Idel, Voloshchuk – Kuzu (72. B. Schirmer), Thaqi (46. Saed), Lee (60. Sola Vicente) – Porca.
Linz: Wielpütz – Sahlan, Juniku, Klein, M. Siljkovic, Mamuti – Schopp, Tücke, Stoffels (72. Krupp), Kubatta (55. Owczarczak) – M. Rott (33. Sejdija).
Schiedsrichter: Oliver Sons (Pfaffendorf).
Zuschauer: 338.
Tore: 1:0 Almir Porca (9.), 2:0 Redon Thaqi (19.), 3:0 Porca (27.), 3:1 Fabio Schopp (44.), 4:1, 5:1 Porca (45.+1, 69.).
Besonderheit: Rote Karte für Meris Siljkovic wegen groben Foulspiels (Linz, 87.)
Video Highlights der Partie
Fotos der Partie
©Max Jäger / @maxjaeger.media











































