Was für ein Pokalabend! Der VfB Linz lieferte dem Favoriten Ahrweiler BC im Achtelfinale des Rheinlandpokals ein Duell, das an Dramatik kaum zu überbieten war. Erst in der Verlängerung musste sich die Kaiserbergelf dem Tabellenführer der Rheinlandliga mit 2:3 geschlagen geben – und das nach großem Kampf bis in die äußerst spannende Schlussphase.
Dabei begann die Partie ganz nach dem Geschmack der Gastgeber. Der ABC zeigte von der ersten Minute an, warum er die Rheinlandliga anführt: laufstark, technisch versiert und mit hohem Tempo setzte die Elf aus Bad Neuenahr-Ahrweiler die Linzer früh unter Druck. Der Lohn folgte in der 20. Minute, als Ümit Mehmet Kuzu nach schöner Kombination zur Führung traf. Nur sieben Minuten später nutzte Almir Porca einen fatalen Ballverlust des letzten Linzer Verteidigers eiskalt zum 2:0. Zu diesem Zeitpunkt schien alles auf einen klaren Favoritensieg hinauszulaufen – Linz wirkte gehemmt, vielleicht auch beeindruckt von der Spielstärke des Gegners.
Plötzlich gewann Linz die Überhand
Doch der zweite Durchgang brachte die Wende. Mit Wiederanpfiff präsentierte sich der VfB wie ausgewechselt: bissig in den Zweikämpfen, mutig im Spiel nach vorn und mit dem festen Willen, das Spiel noch zu drehen. Der eingewechselte Finn Schlebach brachte Linz in der 48. Minute mit einem präzisen Abschluss zurück ins Spiel. Plötzlich wackelte der Tabellenführer. Zwar traf Ahrweiler in der 55. Minute noch den Pfosten, doch das Selbstvertrauen lag nun klar auf Seiten der Gäste. Die Kaiserbergelf drängte, kombinierte – und wurde in der 75. Minute belohnt: Joker Arben Sejdija glich zum 2:2 aus.
Die Partie entwickelte sich nun zu einem offenen Schlagabtausch, den keiner aufgeben wollte. In der Verlängerung kämpften beide Teams mit offenem Visier, jeder Ballgewinn wurde frenetisch bejubelt. In der 112. Minute dann der erneute Rückschlag für den VfB: Ricardo Schuh Abranches traf nach einer Standardsituation zum 3:2 für den ABC. Doch Linz gab nicht auf – und war dem Ausgleich gleich zweimal zum Greifen nah. In der allerletzten Minute der Verlängerung rauschte ein Kopfball an die Latte, Sekunden später verfehlte ein Nachschuss das Ziel nur um Zentimeter. Es fehlte schlicht das Quäntchen Glück, um das Elfmeterschießen zu erreichen.
Wiedersehen in der Meisterschaft
Trotz der Niederlage verließ die Kaiserbergelf den Platz erhobenen Hauptes. Der Außenseiter hatte den Spitzenreiter an den Rand einer großen Überraschung gebracht – und gezeigt, dass Leidenschaft, Teamgeist und Mut Berge versetzen können.
Schon am kommenden Sonntag (9. November, 14:30 Uhr) kommt es an gleicher Stelle zum Wiedersehen in der Meisterschaft. Vielleicht gelingt dem VfB Linz dann, was im Pokal noch verwehrt blieb: ein Überraschungserfolg auf der anderen Rheinseite.
Ahrweiler: Fachinger – Ampadu (59. Schuh Abranches), Könez, Ebersbach, T. Schirmer – Voloshchuk – Saed (46. Thaqi), Idel, Kuzu (70. Wetschorek), Lee (114. Sola Vicente) – Porca (91. Reuter).
Linz: Wielpütz – Mo. Rott (100. Sahlan), Juniku (118. Owczarczak), Klein, Siljkovic – Schopp, Krupp (46. Schlebach), Stoffels, Mamuti – Tücke (72. Sejdija), Kubatta (59. Ma. Rott).
Schiedsrichter: Philipp Michels (Lissendorf).
Zuschauer: 288.
Tore: 1:0 Ümit Kuzu (20.), 2:0 Almir Porca (27.), 2:1 Finn Schlebach (48.), 2:2 Arben Sejdija (75.) 3:2 Ricardo Schuh Abranches (111.).
Video Highlights der Partie
Fotos der Partie
©Max Jäger / @maxjaeger.media












































































