Am Ende waren es nur noch neun Linzer Spieler auf dem Platz, die beim Abpfiff nicht nur das 1:1 (0:1) bei der SG Müschenbach bejubeln durften, sondern auch die erstmalige Tabellenführung in der Bezirksliga Ost. Trotz zweier Platzverweise schaffte es die Kaiserbergelf gegen kämpferisch starke Gastgeber einen 0:1 Pausenrückstand noch auszugleichen.

Kein spielerisches Mittel gegen robuste Gastgeber

Von Beginn an entwickelte sich eine sehr körperbetonte Partie, wobei die Linzer mit der aggressiven Gangart der Gastgeber überhaupt nicht zurecht kamen und nie zu ihrem Spiel fanden. Lange Ballbesitzphasen, geschweige denn Großchancen, gab es für die Schuster-Elf in der ersten Halbzeit kaum. Zu allem Überfluss schadete sich die Kaiserbergelf auch noch selbst, als Meris Siljkovic seinem Gegenspieler ein paar nette Worte zukommen ließ und Schiedsrichter Maximilian Fohr ihn daraufhin frühzeitig unter die Dusche schickte. Den folgenden Freistoß wehrte Linz noch ab, jedoch verwertete Müschenbachs Fabian Heinen den Abpraller am zweiten Pfosten zur 1:0 Führung. Die Gastgeber hätten bis zur Pause durchaus erhöhen können, doch weder Andreas Bleich, Felix Velten, noch Jonas Raack nutzen die sich ihnen bietenden Möglichkeiten zur Vorentscheidung.

Mit Wut im Bauch aus der Kabine

Dies sollte sich nach dem Wechsel rächen. Mit Wut im Bauch kam der VfB zurück auf den Platz und dominierte das Spiel direkt nach Wiederbeginn. Die Kaiserbergelf hatte, trotz Unterzahl, nun deutlich mehr Ballbesitz. Dennoch fehlten die klaren Torchancen. Wenn sich mal eine Gelegenheit bot, war man nicht konsequent genug im Abschluss. So dauerte es bis zur 78. Minute, ehe Manuel Rott seine Farben mit dem Ausgleich erlöste. Nach Vorarbeit von Michael Krupp zirkelte er den Ball mit viel Gefühl ins lange Eck. Drei Minuten später die nächste kalte Dusche für den VfB. Yannick Dillmann sah nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte und somit standen nur noch neun Linzer für die restliche Viertelstunde (inkl. Nachspielzeit) auf dem Feld. Doch zum einen fehlte bei den Gastgebern der letzte Wille das Spiel für sich zu entscheiden, da sie kein Kontertor riskieren wollten und zum anderen verteidigte die Kaiserbergelf auch mit neun Spielern überaus geschickt ihr Tor. So blieb es am Ende beim gerechten 1:1 Unentschieden.

Vielleicht wäre mehr drin gewesen, hätte der Schiedsrichter in der ein oder anderen Situation ein wenig mehr Fingerspitzengefühl gezeigt. Jedoch sollte sich die Kaiserbergelf vor allem an die eigene Nase fassen, da man speziell in der ersten Halbzeit einfach nicht gut in die Partie reinkam. Für den Sprung an die Tabellenspitze hat der Punktgewinn dennoch gereicht. Nun steht man aufgrund des besseren Torverhältnisses vor dem TuS Burgschwalbach. Für die kommenden Spiele hat sich allerdings die Personalsituation, speziell in der Verteidigung, noch mehr verschärft. Glücklicherweise gibt es aber auch noch eine gute Nachricht. Kapitän Niklas Klein feierte gestern in der 90. Minute sein Comeback nach über 409 Tagen!

Die nächste Aufgabe wartet am kommenden Sonntag mit einem Auswärtsspiel beim FC Kosova Montabaur auf den VfB Linz. Anstoß der Partie ist um 15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Horressen/Montabaur.

SG Müschenbach/Hachenburg: Böhning – Bonn (46. Pickel), Bleich, Raack, Velten, Schneider, Zules Muriel, Heinen, Zeuner, Schug (81. Schug), Kempf

VfB Linz: Lück – Dillmann, Becker (68. A. Siljkovic), Tolaj, M. Siljkovic, Ma. Rott (90. Klein), Krupp, Nürnberg, Mo. Rott, Schopp, Mamuti (90.+5 Schönhals)

Schiedsrichter: Maximilian Fohr (Niederfischbach)

Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Fabian Heinen (31.), 1:1 Manuel Rott (78.)

Besonderheiten: Rote Karte für Meris Siljkovic (Linz) wegen Beleidigung eines Gegenspielers (30.), Gelb-Rote Karte für Yannick Dillmann (Linz) wegen wiederholten Foulspiels (81.)

Fotos: Max Jäger