Einen Rückschlag im Abstiegskampf der Fußball-Rheinlandliga musste der VfB Linz hinnehmen: Gegen den FC Bitburg verlor die Elf von Thomas Schuster mit 1:2, verschoss dabei einen Elfmeter in der Nachspielzeit.

Des einen Freud ist des anderen Leid. Während Bitburgs-Keeper Tim Kieren zum Helden des Abends wurde, war Meris Siljkovic auf Seiten des VfB Linz nur schwerlich zu trösten. Der FC Bitburg erkämpften sich am 26. Spieltag der Fußball-Rheinlandliga einen wichtigen 2:1-Auswärtssieg und beendete gleichzeitig die Linzer Serie auf dem Kaiserberg.

„Wir haben es in der ersten Halbzeit gut gemacht und kaum etwas zugelassen“, sagte VfB-Coach Thomas Schuster. Ein Fazit, das durch einen Blick auf die Chancenverteilung bestätigt wird. Denn den Gastgebern gehörten die ersten Szenen der Partie. In der zweiten Spielminute setzte Linz’ Spielmacher Yannik Becker Außenspieler Florian Mamuti in Szene, der jedoch knapp das Tor verfehlte.

Chancenplus für Linz in Hälfte eins

Auch nach zehn Minuten hatte der VfB eine gute Gelegenheit: Moritz Rott nutzte seine Freiheit und lief ohne Gegenwehr über den gesamten Platz, sein Schuss ging jedoch weit über das Tor. Bitburg versuchte immer wieder, mit langen Bällen die Linzer Hintermannschaft zu überspielen, die aber vieles abkochte und gut stand. „Die erste Viertelstunde haben wir Glück gehabt. Da hätte es gut und gerne schon 1:0 für Linz stehen können“, bilanzierte Bitburgs-Trainer Fabian Ewertz folgerichtig.

Glück hatte Bitburg auch in den darauffolgenden Minuten. Zunächst war es Manuel Rott, der aus abseitsverdächtiger Position abschloss (28.), und vier Minuten später vertändelte Adis Siljkovic mit dem einen oder anderen Dribbling zu viel den Ball im gegnerischen Strafraum.

Turbulente zweite Halbzeit mit strittigen Schiedsrichterentscheidungen

Der zweite Durchgang hatte es dann in sich. Direkt nach Wiederanpfiff geriet ein Rückpass von Linz’ Kapitän Niklas Klein zu kurz, Bitburgs-Stürmer Joshua Bierbrauer reagierte am schnellsten und legte quer auf Kevin Fuchs. Sein Schuss wurde zunächst regelkonform auf der Linie von Finn Schlebach abgeblockt, der Nachschuss ging jedoch an dem Arm von Schlebach. Der Unparteiische Vincent Hardt entschied folgerichtig auf Elfmeter und zeigte Schlebach die Rote Karte. Zum Unmut der Linzer Spieler, die sich hauptsächlich über den Platzverweis ärgerten, gilt doch seit dieser Saison die Regel, dass ein Handspiel auf der Torlinie nur dann Rot nach sich zieht, wenn Absicht dahintersteckt.

Nico Fuchs zeigte sich von den Diskussionen unbeeindruckt und erzielte den umjubelten Führungstreffer für die Gäste. „Der Elfmeter und die Rote Karte waren die Knackpunkte in unserem Spiel. Wir haben es danach gut gemacht und waren meiner Meinung nach nicht die schlechtere Mannschaft“, so Schuster. Das bewahrheitete sich dann auch erst einmal, denn nur sechs Minuten nach dem 0:1 brachte Moritz Rott eine scharfe Flanke in den Strafraum auf seinen Bruder Manuel, Bitburg klärte den Ball genau vor die Füße von Fabio Schopp und dieser netzte eiskalt zum 1:1 ein.

„Wir haben uns nach der Führung von der Stimmung beeinflussen lassen und in Überzahl dann einen dämlichen Ausgleichstreffer kassiert“, kommentierte Ewertz die Phase nach Wiederanpfiff. Die Partie entwickelte sich fortan zu einem offenen Schlagabtausch, bei dem man Linz die Unterzahl kaum anmerkte.

Das Tor erzielten allerdings die Gäste: Nach 83 Minuten stieg Joshua Bierbrauer nach einem Eckball am höchsten und köpfte zur erneuten Bitburger Führung ein. Es folgte eine turbulente Schlussphase. Nach einem Getümmel im Gäste-Strafraum stießen Linz’ Klein und Bitburgs Fabian Fisch zusammen. Der Schiedsrichter entschied zum großen Unmut der Gäste sofort auf Elfmeter für Linz. Meris Siljkovic trat an und scheiterte in der dritten Minute der Nachspielzeit an Tim Kieren, der sich für die richtige Ecke entschied und sich von seinen Mitspielern im Anschluss feiern lies. Am Ende stand ein glücklicher, aber nicht ganz unverdienter Auswärtssieg für den FC Bitburg auf der Anzeigetafel. „Wir haben in Unterzahl trotzdem gut verteidigt und mehr Ballbesitz gehabt. Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat, denn wir hätten uns einen Punkt verdient gehabt“, resümierte Schuster.

VfB Linz: Jan Lück – Niklas Klein, Yannik Becker, Adis Siljkovic (84. Justin Kirschbaum), Meris Siljkovic, Manuel Rott (64. Luca Kirschbaum), Michael Krupp (90. Michael Fiebiger), Florian Mamuti (90. Linus Tücke), Morits Rott, Finn Schlebach, Fabio Schopp

FC Bitburg: Kieren – Floß, Bierbrauer, Fisch, N. Fuchs, Streit (61. Mayindombe), K. Fuchs (90. Krasnici), Nosbisch (80. Hoor), Alff, Sprüds, Häb

Schiedsrichter: Vincent Hardt (Altendiez)

Zuschauer: 250

Tore: 0:1 Nico Fuchs (48.), 1:1 Fabio Schopp (51.), 1:2 Joshua Biebrauer (83.)

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Finn Schlebach (Linz) wegen Handspiels auf der Torlinie; Tim Kieren (Bitburg) hält Foulelfmeter von Meris Siljkovic (90.+4)

Fotos der Partie

©Max Jäger / @maxjaeger.raw