Ein letztlich souveräner Auswärtssieg, ein Freistoßtor wie ein Kunstwerk und nur noch drei Punkte Rückstand auf die Tabellenführung – viel besser hätte es am 14. Spieltag in der Bezirksliga Ost für den VfB Linz nicht laufen können. Die Kaiserbergelf wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und hatte nur nach dem 2:2 Ausgleich durch die Heimmannschaft eine kurze Wackelphase.

Wallmenroth hält das Spiel in der ersten Halbzeit offen

Der VfB fand gut ins Spiel. Die Mannschaft vom Rhein war von Beginn an bemüht, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Geduldiges Aufbauspiel, aggressives Zweikampfverhalten, sowie schnelle und direkte Zuspiele in die Spitze stellten den Gegner vor Probleme. Bereits in der 12. Spielminute fiel die 1:0 Führung durch Michael Fiebiger, der ein schönes Zuspiel von Sturmpartner Manuel Rott verwerten konnte.

Doch die folgenden Chancen wusste die Gastmannschaft nicht zu nutzen, so dass die Heimmannschaft ihrerseits gefährliche Situationen kreieren konnte. Der Linzer Torhüter Leon Erbstroh konnte sich einige Mal auszeichnen, doch nach einer Flanke von der linken Seite war er in der 36. Minute gegen einen Kopfball machtlos. Linz zeigte sich davon aber nicht beeindruckt und setzte sein schnelles Angriffsspiel fort. Nach einem Freistoß der SG Wallmenroth am Linzer Strafraum eroberte die Kaiserbergelf den Ball, spielte ihn gezielt auf Manuel Rott, der sich im Sprintduell im Mittelfeld gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und dann auf den inzwischen eingewechselten John Nürnberg am 16er querlegte. Nürnberg stand völlig blank und musste in der 44. Minute nur den Fuß hinhalten. Die 2:1 Halbzeitführung war perfekt.

Erneuter Ausgleich

Wer nun gedacht hätte, der Widerstand der Heimmannschaft sei gebrochen, sah sich getäuscht. Erneut gelang es der SG Wallmenroth, sich zu Beginn der 2. Halbzeit mit starkem kämpferischen Einsatz weitere Chancen zu erarbeiten. Der 2:2-Ausgleich fiel dann in der 54. Minute, nachdem Keeper Erbstroh eine Flanke abfing, den Ball aber nicht vollständig unter Kontrolle bringen konnten. Doch trotz der Linzer Proteste sah der Schiedsrichter kein Foul und erkannte den Treffer an.

Nun zeigte sich die Kaiserbergelf kurzzeitig beeindruckt. Während der nächsten fünf, sechs Minuten gelang nicht viel und Wallmenroth hatte plötzlich Oberwasser. Das Spiel stand kurz davor zugunsten der Heimmannschaft zu kippen. 

Michael Krupp schießt Traumtor

Dann folgte in der 61. Minute aber der große Auftritt von Michael Krupp. Nach einer Freistoßentscheidung legte sich der Mittelfeld-Routinier den Ball zurecht und zirkelte ihn aus halblinker Position aus 25 Metern in den Winkel – ein Schuss, ein Tor wie ein Kunstwerk. Der Jubel über diesen Geniestreich kannte keine Grenzen. Alleine für diese Szene hat sich für die Linzer Anhänger die Fahrt ins mehr als 70 Kilometer entfernt liegende Wallmenroth gelohnt. Und selbst die Anhänger der Heimmannschaft nickten anerkennend.

Zwei Minuten später machte Manuel Rott den Sack zu. Fiebiger schickte ihn per Flachpass in den 16er, dort umkurvte er seinen Gegenspieler, anschließend den Torhüter und schob aus spitzem Winkel zum 4:2 ein. Damit war das Spiel gelaufen. Wallmenroth gelang es nicht noch einmal heranzukommen. Linz fuhr einen verdienten Auswärtssieg ein.

Tor: Leon Erbstroh
Abwehr: Finn Hennerkes (32. John Nürnberg) Yannick Dillmann, Finn Schlebach, Meris Siljkovic (46. Yannic Böcking)
Mittelfeld: Moritz Rott, Yannik Becker, Michael Krupp, Fabio Schopp
Angriff: Manuel Rott (82. Marco Jelinic), Michael Fiebiger (85. Enis Jasiqi)

Archivfoto: CREATIV / Heinz-Werner Lamberz