Fußball kann so schön sein. Zwar dauerte es beim Heimspiel des VfB Linz gegen die TuS Kirchberg am 6. Spieltag der Rheinlandliga bis fast zur Halbzeit, ehe die Schönheit des Spiels aufblitzen konnte. Dann war es aber aus Sicht der Heimmannschaft gleich viermal der Fall, dass schöne Kombinationen mit technisch anspruchsvollem Fußball zu wunderschönen Torerfolgen führten.
Den ersten Absatz könnten die geneigten Leser so verstehen, dass am Kaiserberg Euphorie ausgebrochen wäre. Das ist nicht der Fall. Und das Spiel der Kaiserbergelf gegen die Elf aus Kirchberg aus dem Hunsrück (Nähe Simmern) bot lange keinen Anlass für Jubelstürme. Doch immer dann, wenn es der Heimmannschaft gelang, die dichten Reihen des Gegners zu überspielen und die schnellen Spitzen gut einzusetzen, wurde es vor dem gegnerischen Tor gefährlich. Wenn Fabio Schopp, Manuel Rott und Linus Tücke ihre Tempovorteile nutzen konnten und der erste Ballkontakt passte, brannte es im Strafraum der Gegner lichterloh.
Zäher Einstieg ins Spiel
Aber der Reihe nach. Die erste Halbzeit war ein einziges vorsichtiges Abtasten von beiden Seiten. Keiner wollte den ersten Fehler machen. Den machte aber die Heimmannschaft im Mittelfeld. Trotz Überzahl des VfB gelang den Kirchbergern die 1:0 Führung in der 40. Spielminute. Doch nur drei Minuten später nutzte Manuel Rott endlich seine dritte Chance, um den Ausgleich zu erzielen. Nach Traumpass von Yannik Becker auf Fabio Schopp spielte dieser Manuel Rott im Strafraum an, aus zirka zwölf Metern ließ er dem Keeper keine Chance.
Schöne Momente nach dem Wechsel
Das war einer jener Momente, in denen die Schönheit des Fußballs aufblitzte. Schnelle Kombinationen, elegante Bewegungen, technisch gute Ballbehandlung – Tor. Ein weiterer Moment folgte in der 55. Minute. Wieder war es Fabio Schopp, der sich auf der linken Seite im schnellen Dribbling durchsetzte: Von der Grundlinie passte er scharf aufs kurze Eck im Fünfmeterraum. Dort war es dann Linus Tücke, der mit einer geschickten Bewegung den Ball im langen Toreck unterbrachte.
In der 65. Minute kombinierte sich die Kaiserbergelf über die rechte Seite bis zum gegnerischen Strafraum. Über mehrere Stationen lief der Ball, bis Aleksandar Zlatkov Moritz Rott in den Sprint schickte. Der deutete eine weite Flanke an, passte aber kurz auf Zlatkov zurück, der von der 16er Linie mit einem strammen Schuss den Ball zum 3:1 versenkte. Wieder eine Ballstafette, die Fußball von seiner schönen Seite zeigte.
Bereits Mittwoch in Andernach
In der Folge gab es viele Wechsel auf beiden Seiten, das Spiel wurde wieder zerfahrener. Trotz weiterer Chancen dauerte es bis zur 92. Minute, ehe die Elf von Thomas Schuster „den Deckel drauf machten“. Leon Ritz schloss den x-ten Konter erfolgreich ab. Eine Ergebniskorrektur zum 2:4 gab es dann noch in der 93. Minute durch einen unnötigen Freistoß.
Euphorischer Jubel nach dem Schlusspfiff? Keineswegs! Die Kaiserbergelf war happy mit ihrem Sieg, zeigte sich aber selbstkritisch was das Abwehrverhalten nach Standardsituationen und die Chancenverwertung angeht. Die Fans aber erfreuten sich an den „schönen“ Spielzügen, die immer mal wieder gelangen. Gerne mehr davon am Mittwoch, 18. September, um 19:30 Uhr bei der SG 99 Andernach.
VfB Linz: Clemens Johannes Möhring – Yannick Dillmann, Milot Juniku, Niklas Klein – Moritz Rott, Yannik Becker, Adis Siljkovic (62. Aleksander Zlatkov), Michael Krupp (73. Finn Henrick Schlebach), Linus Tücke (86. Remzi Can Sahlan) – Fabio Schopp (90. Leon Ritz), Manuel Rott (70. Bennet Lorenz)
TuS Kirchberg: Schneider, Müller (58. Krenn), Özer, Gohres, Haubst, Christ, Auler, Reifenschneider, Daum (90. Wilbert), Brunk (54. Jannasch), Rode (68. Milz)
Schiedsrichter: Vincent Hardt
Zuschauer: 150
Tore: 0:1 (40.) Daum, 1:1 (44.) Ma. Rott, 2:1 (55.) Tücke, 3:1 (65.) Zlatkov, 4:1 (90. + 2) Ritz, 4:2 (90. + 3) Gohres
Video Highlights der Partie
Fotos der Partie
©Max Jäger / @maxjaeger.raw