Im Heimspiel gegen den Rheinlandliga Tabellenführer Sportfreunde Eisbachtal verlor der VfB Linz am Sonntag Nachmittag bei herrlichem Herbstwetter knapp mit 1:2 (0:2). Mit ein wenig Glück hätte es für die Kaiserbergelf zu mehr gereicht – und das wäre absolut verdient gewesen.

Eisbachtal gehört die erste Hälfte

Trainer Paul Becker war vor dem Anpfiff der Partie nicht zu beneiden. Zu den bisherigen Ausfällen (Y. Becker, Schuht, Böcking, Seitz, Friese, Diener, Joch) gesellten sich kurzfristig noch Kapitän Michael Krupp und Dijan Ramovic mit muskulären Problemen. Aber alles Klagen half nicht, die Jungs die auf dem Platz standen, mussten das Beste aus der personellen Situation machen.

Das taten sie auch zu Beginn, denn der VfB war vom Anpfiff weg bissiger und gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe. Dadurch wurde das sonst so starke Passspiel der Gäste bereits im Keim erstickt und die Partie spielte sich zunächst überwiegend im Mittelfeld ab. Die erste Torchance verzeichnete sogar Linz, doch Guido Lemke vergab in der 6. Minute aussichtsreich. Mit zunehmender Spieldauer wurde der Tabellenführer jedoch stärker und verlagerte das Geschehen in die Linzer Hälfte. Dennoch war es der VfB der die dickste Gelegenheit zur Führung hatte. Leonor Tolaj tauchte plötzlich frei vor dem Gästetorhüter auf, umspielte diesen, wurde aber im letzten Moment durch das lange Bein eines Eisbachtaler Abwehrspielers vom Ball getrennt.

Nun hatten auch die Gäste aus dem Spiel heraus ihrerseits die ersten gefährlichen Torchancen. Nach 22 Spielminuten markierte Marvin Kleinmann nach einem Standard dann die Führung. Aus halblinker Position schlug Lukas Reitz einen Freistoß auf den kurzen Pfosten, wo Kleinmann einlief und völlig freistehend nur noch den Fuß reinhalten musste. Das Tor hatte sich zwar aufgrund der Feldüberlegenheit angedeutet, war jedoch vermeidbar, da die Linzer Abwehr viel zu spät reagierte.

Gute zehn Minuten später fing sich die Kaiserbergelf das 0:2 – und das ebenso unnötig wie beim ersten Gegentreffer. Im Mittelfeld wurde im Aufbauspiel leichtfertig der Ball vertändelt. Die Gäste reagierten blitzschnell mit einem Querpass an die Strafraumkante, wo Jannik Ernet den Ball annahm und mit der Pieke genau in den Winkel traf (34.). Torwart Sebastian Seitz war auch bei diesem Gegentreffer machtlos. Bis zur Halbzeitpause tat sich nicht mehr viel auf dem Platz, die Gäste verwalteten die Führung souverän und Linz fand keinen Zugriff.

Der VfB dreht in Halbzeit zwei auf

Dies änderte sich jedoch nach dem Seitenwechsel. Die Kaiserbergelf kam bissig aus der Kabine und man merkte, dass sie sich noch lange nicht aufgegeben hatten. Die Belohnung in Form des Anschlusstreffers sollte auch nicht lange auf sich warten lassen. Nach einem Freistoß landete der Ball über Umwege halblinks im Strafraum bei Guido Lemke, der mit einem tollen Drehschuss die Kugel in die Maschen jagte (58.). Linz spielte jetzt hohes Risiko und hatte noch gute Chancen auf den Ausgleich. Vor allem die zahlreichen Standardsituationen brachten immer wieder Gefahr. Doch sowohl Leonor Tolaj, als auch Michael Fiebiger scheiterten entweder am Eisbachtaler Schlussmann, oder ihre Schüsse wurden noch von einem Abwehrspieler im letzten Moment geblockt. Durch das riskante Offensivspiel bot sich den Gästen natürlich auch Raum zum kontern und fast hätte Eisbachtal bei einer Dreifachchance den Sack zugemacht, doch der starke Linzer Torhüter Seitz hielt seine Mannschaft im Spiel. Leider sollten sich die Jungs aus der bunten Stadt für ihre klasse Leistung in Halbzeit zwei nicht mehr belohnen. Nach 92 spannenden Minuten pfiff der gut leitende Schiedsrichter Fuat Yalcinkaya die Partie ab.

Trotz der personell angespannten Lage zeigte die junge Truppe gegen den Tabellenführer eine gute Leistung. Nächste Woche Sonntag geht es nach Ellscheid und wenn man dort etwas Zählbares holen will, benötigt man mindestens wieder so einen engagierten Auftritt wie in der zweiten Hälfte. Wenn man dann vor dem Tor noch etwas konsequenter zu Werke geht und hinten die vermeidbaren Fehler abstellt, sollte durchaus etwas zu holen sein.